Aufgrund des steigenden Bedarfes an Fertigteilen für den Luftschutzbau und die Ersatzwohnraumbeschaffung wurde 1942 zwischen dem neuen Klinkerwerk und dem Hafenbecken eine Betonabteilung eingerichtet.
1942 wurde mit der Produktion von so genannten Splitterschutzbalken – hohlen Betonkästen, die mit Sand gefüllt werden konnten und als Schutz zum Beispiel vor Eingängen dienten – begonnen.
1943 wurde die Produktion so verändert, dass aus den Splitterschutzbalken – jetzt als „LS‑Steine“ bezeichnet – kleinere Luftschutzbunker in Modulbauweise erstellt werden konnten.
Aufgrund des stetig steigenden Bedarfs nach Ersatzwohnraum nach den Zerstörungen durch die alliierten Bombenangriffe auf Hamburg wurde 1943 zusätzlich mit der Produktion von Fertigteilen für Behelfsheime bzw. Schnellbauwohnungen begonnen. In der Betonabteilung waren ca. 100 Häftlinge eingesetzt.
Mit dem Beginn der Betonfertigteilproduktion wurde die Inbetriebnahme des östlichen Flügels des Klinkerwerks verschoben. Sowohl in diesem Flügel als auch östlich des Klinkerwerks, unter freiem Himmel, wurden anfangs die Fertigteile produziert. Die Brennöfen wurden als Betonlager genutzt. 1944 wurde parallel stehend zum Klinkerwerk ein Produktionsgebäude in Barackenform gebaut. Das ca. 120 m lange Gebäude war in mehrere Brandabschnitte unterteilt und vermutlich aus Betonplatten der eigenen Produktion errichtet worden.
Am 2. Mai 1945 wurde das von der SS geräumte Konzentrationslager Neuengamme von der britischen Armee übernommen. Nachdem die britische Militärverwaltung das Gelände kurzzeitig als Lager für Displaced Persons (DP‑Camp) und als Lager für deutsche Kriegsgefangene genutzt hatte, wurde ab November 1945 ein ziviles Internierungslager, das „Civil Internment Camp No. 6“ (CIC 6), eingerichtet. Das Produktionsgebäude wurde nicht weiter genutzt. Der Zeitpunkt des Abrisses ist nicht bekannt.