Seit Bestehen des KZ Neuengamme hatten die SS‑Männer auch abgerichtete scharfe Wachhunde, anfangs allerdings nur wenige. Aus einem übergeordneten Entwurf des KZ Neuengamme vom 3. März 1942 geht hervor, dass zu diesem Zeitpunkt fünf Hundezwinger im südlichen Teil des SS‑Führerheims untergebracht waren. Im Rahmen einer Erweiterung des Führerheims sollten die Zwinger für die „Dressurhunde“ um einige Meter verlegt werden. Dieser Entwurf wurde jedoch nicht verwirklicht, da aufgrund eines Befehls des Reichsführers-SS, Heinrich Himmler, vom 15. Mai 1942 die Hundestaffeln in den Konzentrationslagern erheblich vergrößert wurden, um Wachposten einzusparen. Auch im KZ Neuengamme wurde die Hundestaffel auf 60 bis 70 Hunde vergrößert.
In einer umfangreichen Neuplanung des nordöstlichen Geländes des KZ vom 30. Dezember 1942 war am östlichen Rand des Lagers eine große, aus mehreren massiven Gebäuden bestehende Hundezwingeranlage geplant, mit der der Erhöhung des Wachhundebestandes Rechnung getragen werden sollte. Diese Anlage ist in veränderter Form ab April 1943 von Häftlingen errichtet worden.
Details der dreiflügeligen Anlage sind nicht bekannt. Auf einem Foto vom Mai 1945 ist jedoch zu erkennen, dass die Zwinger bzw. der Freibereich der Zwinger zumindest teilweise aus Boxen bestand, die mit ca. 1,50 m hohen Bretterverschlägen voneinander getrennt waren.
Am 2. Mai 1945 wurde das von der SS geräumte Konzentrationslager Neuengamme von der britischen Armee übernommen. Nachdem die britische Militärverwaltung das Gelände kurzzeitig als Lager für Displaced Persons (DP‑Camp) und als Lager für deutsche Kriegsgefangene genutzt hatte, wurde ab November 1945 ein ziviles Internierungslager, das „Civil Internment Camp No. 6“ (CIC 6), eingerichtet.
Der Hundezwinger ist bis spätestens zum April 1946 abgerissen worden.