Ab Februar wurde das ab Frühjahr 1940 eigenständige KZ Neuengamme durch Häftlingskommandos auf einer von Entwässerungsgräben durchzogenen landwirtschaftlichen Nutzfläche errichtet. In der zunehmend komplexer werdenden Lagerstruktur wurden eine Vielzahl von Strassen, Wegeverbindungen und Plätze errichtet. In der Anfangszeit war jedoch das gesamte Lagergelände nicht befestigt. Dadurch verwandelte sich in den feuchten Vierlanden der Boden schon bei geringen Regenmengen in eine tiefe, schlammige Kleie. Die Häftlinge mussten bei den Aufbauarbeiten und den Appellen teilweise knöcheltief im Schlamm waten bzw. stehen. Das „Walzenkommando“ hatte daher die Aufgabe, den Appellplatz und die Wege regelmäßig mit einer schweren, von den Häftlingen gezogenen Walze zu planieren und dadurch zumindest ein wenig besser begehbar zu machen.
Im September 1940 begann das „Straßenbau-Kommando“, die Zufahrtstraße zum Lager (Neuer Heerweg, heute Jean-Dolidier-Weg) auf einer Länge von ca. 1 km auszubauen und mit Betonplatten zu befestigen. Die 2,00 m × 4,00 m großen Platten waren versetzt in zwei parallel liegenden Streifen verlegt.
Ab November 1940 wurde durch ein weiteres Häftlingskommando der Appellplatz betoniert, wobei aufgrund des Frostes die Arbeiten im Winter teilweise eingestellt werden mussten. Im Sommer 1941 wurden die Arbeiten am Appellplatz abgeschlossen. Zur gleichen Zeit wurde begonnen, die südlich angrenzende Lagerstraße mit rötlichen Porphyrsteinen zu pflastern.
Im SS‑Lager wurde 1940 zunächst der Garagenhof betoniert. Der Hof wurde mit 4,00 m × 4,00 m großen Betonplatten befestigt, die regelmäßig verlegt waren. Der Hof wurde zeitweise auch als SS‑Appellplatz benutzt. Eine an den Hof anschließende Fläche wurde nach der Errichtung eines massiven Neubaus mit hellen Granitsteinen gepflastert. Anschließend wurden die in das SS‑Lager führende Allee und die weiteren Wege im SS‑Lager teils mit hellem Granit, teils mit kleinen, quadratischen Betonplatten versetzt gepflastert. Vor den Unterkunftsbaracken wurden wie im „Schutzhaftlager“ (Häftlingslager) Betonwege gebaut. Zumindest der Bereich südlich des Garagenhofes wurde mit einer schwarzen Schlackeschicht befestigt. Nachdem im Frühjahr 1943 der Neubau der SS‑Hauptwache abgeschlossen war, wurden die Vorflächen ebenfalls mit Betongehwegplatten regelmäßig gepflastert.
Zu einem nicht bekannten Zeitpunkt wurde damit begonnen, vor den Unterkunftsbaracken der Häftlinge ca. 2 m breite Betonwege zu bauen. Die Bereiche zwischen den Latrinen der Unterkunftsbaracken wurden ebenfalls auf einer Breite von 10,00 m betoniert.
Wie schon im SS‑Lager wurde spätestens 1942 begonnen, in Teilen des „Schutzhaftlagers“ die Flächen mit schwarzer Schlacke zu befestigen. Wie viel der Fläche mit dieser Schlacke befestigt wurde, ist nicht bekannt.
Nachdem im Oktober 1944 auf der südlichen Erweiterungsfläche des „Schutzhaftlagers“ damit begonnen wurde, das so genannte „Sonderlager für französische Prominente“ zu errichten, wurde die Hoffläche zwischen den parallel stehenden Baracken des „Sonderlagers“ mit Ausschusssteinen aus der Klinkerproduktion gepflastert.
Auch in Bereichen des neuen Klinkerwerks, der der "Metallwerke Neuengamme" („Walther-Werke“), des Industriehofes und der Deutschen Ausrüstungswerke (DAW) wurden Wege und Plätze befestigt. Teilweise wurden die Flächen betoniert, teilweise mit hellem Granit oder Klinkern gepflastert. Dirkekt vor den Gebäuden der verschiedenen Wirtschaftsbetriebe wurde in der Regel jeweils ein ca. 2 m breiter Betonweg gebaut.
Nur wenige Wege wurden mit einem Sandbelag befestigt.